Sicht vom Rothorngebiet aufs Matterhorn |
Der Sachverhalt:
Am 19. Januar 2008 gingen um ca. 14:30 Uhr im Skigebiet „Rothorn
paradise“ in Zermatt spontan zwei Lawinen nieder. Eine der Lawinen verschüttete
eine geöffnete Piste. Dabei wurde eine Person unter den Schneemassen begraben. Die Person wurde
noch lebend geborgen und ins Spital geflogen. Jedoch überlebte das Opfer
nicht. Ein Sicherheitskonzept gab es für diese Pisten nicht.
Der damalige Pisten- und Rettungsschef der Bergbahnen Zermatt wurde
daraufhin wegen fahrlässiger Tötung und der fahrlässigen Störung des
öffentlichen Verkehrs angeklagt. Das Bezirksgericht Visp hat ihn von den
Vorwürfen freigesprochen. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Berufung beim Kantonsgericht
Wallis ein. Das Kantonsgericht hiess die Berufung gut, und verurteilte den
Beklagten zu 120 Stunden gemeinnützige Arbeit, wobei es die Strafe mit einer
Probezeit von zwei Jahren bedingt ausgesprochen hat. Das Bundesgericht hat sich nun mit der Beschwerde des Beklagten ausseinandergesetzt (Urteil des Bundesgerichts 6B_518/2011).
Der Entscheid:
Das Bundesgericht stellte sich die Frage, ob die
unterlassene Sperrung der Piste eine Sorgfaltspflichtverletzung darstellt. Es hält fest: "... Gemäss Art. 117 StGB wird mit
Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft, wer fahrlässig den
Tod eines Menschen verursacht. Fahrlässig im Sinne von Art. 12 Abs. 3 StGB
begeht ein Verbrechen oder Vergehen, wer die Folge seines Verhaltens aus
pflichtwidriger Unvorsichtigkeit nicht bedenkt oder darauf nicht Rücksicht
nimmt. Pflichtwidrig ist die Unvorsichtigkeit, wenn der Täter die Vorsicht
nicht beobachtet, zu der er nach den Umständen und nach seinen persönlichen
Verhältnissen verpflichtet ist. Die Straftat kann auch durch pflichtwidriges
Unterlassen begangen werden (vgl. Art. 11 StGB). Voraussetzung ist in diesem
Fall eine Rechtspflicht zur Vornahme der unterlassenen Handlung und die
Möglichkeit, diese Handlung vorzunehmen..." (Urteil des Bundesgerichts 6B_518/2011 E 4.3)
Ein Schuldspruch wegen fahrlässiger Tötung setzt somit
voraus, dass der Täter den Erfolg durch Verletzung einer Sorgfaltspflicht
verursacht hat.
Dabei hat die Vorinstanz festgehalten, dass es zu den
Aufgaben des Beklagten gehörte ein Sicherheitskonzept für die Piste zu
erstellen. Dies gehe auch aus einem Bundesgerichtsentscheid von 1994 gegen den
Beklagten hervor (BGE 125 IV 9). Ein Sicherheitskonzept hätte den Unfall wahrscheinlich verhindern
können. Darum handle es sich um eine Sorgfaltspflichtverletzung des Beklagten.
Ebenso habe der Beklagte bis zum Nachmittag gewartet, bis er die Piste geprüft
hätte. Dies hätte er aufgrund der erheblichen Lawinengefahr bereits vor der
Mittagszeit machen müssen.
"... Bei Lawinenunfällen
steht die Frage nach der Voraussehbarkeit der Lawinengefahr respektive nach der
Wahrscheinlichkeit eines Lawinenniedergangs im Vordergrund. Diese Frage muss
aus der Sicht des Verantwortlichen für die Lawinensicherheit im Zeitpunkt vor
dem Unfall beantwortet werden..." (Urteil des Bundesgerichts 6B_518/2011 E 4.4.1)
Das Bundesgericht ist der Ansicht, dass gemäss dem
Lawinenbulletin spontane Lawinenabgänge in dem Gebiet vorhersehbar waren.
Ebenso hätte der Pistenchef die gefährliche Situation erkannt, wenn er bereits
am Morgen die Situation analysiert hätte.
Der Beklagte macht geltend, dass es sich dabei um ein erlaubtes
Restrisiko handle. Das Bundesgericht widerspricht dieser Ansicht, da es sich
bei den Bergbahnen um ein gewinnorientiertes Unternehmen handle, an das erhöhte
Anforderungen an die Sicherheit gestellt werden müsse.
Das Bundesgericht hat aus diesen Gründen die Beschwerde abgewiesen.
Wintersportler in Zermatt |
Fazit:
Das Bundesgericht hält in seinem Entscheid fest, dass die
Sicherheitsanforderungen an die Pistensicherheit in Hochalpinen Skigebieten sehr
hoch sind. Da der Wintersport sich zu einem Massentourismus entwickelt hat, bei
dem die Wintergäste kaum in der Lage sind die Situation einzuschätzen, ist dieser
hohe Standard an die Sicherheitsvorkehrungen zu begrüssen.
Ein Restrisiko bleibt aber bei Sportaktivitäten in hochalpinen Gebieten in jedem Fall bestehen. Darum ist an die Eigenverantwortung von jedem Wintergast zu appelieren.
Bei ca. 350 Pistenkilometern resp. einigen Dutzend stärker gefährdeten Kilometern finde ich die Anforderungen des Bundesgerichts an die Wintersportbetreiber schon sehr hoch. Ich kann mir vorliegend bloss vorstellen, dass die Gefährdung am betroffenen Hang beim Routineflug gut erkennbar gewesen wäre.
AntwortenLöschenx
LöschenCuối cùng, tay phải Vương Lâm nhẹ nhàng cầm lấy đứa nhỏ đã bị cấm chế phong ấn này, đặt lên mi tâm, đặt vào trong Thiên nghịch không gian. Nguyên thần cũng phân ra một cỗ dung nhập vào trong Thiên nghịch, không ngừng xua đi oán khí.
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Das BG hält dahin fest, dass die Lawinengefahr schon länger auf erheblich war. Im Lawinenbulletin stand, dass es bei instabilen Schneedecken aufgrund der starken Erwärmung im Verlauf des Tages spontane Lawinenabgängen wahrscheinlich sind. Der Pistenchef hat dies auch erkannt und wollte um 14:00 Uhr die Piste inspizieren. Dies war jedoch gemäss BG zu spät.
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